Herren: Aufsteigerduell und Derby mit Brisanz
Die SSF Dragons Bonn haben in der Floorball-Bundesliga ein hartes und wichtiges Wochenende vor der Brust: Das Duell der Aufsteiger gegen Schriesheim und ein hochbrisantes Derby gegen Holzbüttgen stehen auf dem Programm.
Schriesheim zu Gast im Sportpark Nord (Samstag, 18Uhr) – da war doch was. Zwar haben die meisten Bonner die Niederlage im Aufstiegsfinale gegen Schriesheim verdrängt und aus ihrem Gedächtnis verbannt, doch sowohl Hinspiel (6:9), als auch Rückspiel (5:8) gingen aus Sicht der Dragons in die Hose. Dank einer gelungenen Relegationsserie sehen sich beide Teams nun trotzdem in der ersten Bundesliga wieder. Beide Aufsteiger peilen hauptsächlich den Klassenerhalt an – was die Partie zu einem klassischen Sechs-Punkte-Spiel macht. Nicht gerade weniger dramatisch macht es die Tabellensituation: Bonn als Siebter und Schriesheim als Sechster sind mit zwei beziehungsweise drei Punkten Tabellennachbarn. Bitter für die Gäste aus Baden-Württemberg: Kapitän und Leistungsträger Alexander Burmeister verletzte sich beim Saisonauftakt schwer an der Schulter und fällt länger aus. „Schriesheim ist ein Gegner, mit dem wir auf Augenhöhe spielen. Das Team ist hochmotiviert und will sich für die verlorenen Aufstiegsspiele revanchieren“, gibt Co-Trainer Tobias Hesse die Stimmung in der Mannschaft wieder. Anders als bei den meisten Spielen in der ersten Bundesliga, glaubt er, dass Bonn gegen den TVS das Heft in die Hand nehmen kann: „Mit der Unterstützung der Fans bin ich mir sicher, dass wir Schriesheim unser Spiel aufzwingen können.“
Nach der Partie ist schnelle Regeneration angesagt: Nur einen Tag später steht auswärts bei Holzbüttgen (Sonntag, 20 Uhr) das erste Derby der Saison an. Das Duell gegen den Verein aus der Nähe Düsseldorfs musste ein Jahr pausieren, da die DJK bereits ein Jahr vor den Dragons den Aufstieg ins Oberhaus schaffte. Jetzt ist das Derby zurück – mit mehr Brisanz als je zuvor. Denn nach der Auflösung des ehemaligen Bundesligisten TV Lilienthal suchten sich viele Spieler einen neuen Verein – darunter auch die ehemaligen Bonner Janos und Niklas Bröker sowie Maximilian und Sebastian Spöhle. Doch beide Brüderpaare entschieden sich für Holzbüttgen, genauso wie Jannik Heinen, der Bonn in der Sommerpause verließ. „Vor dem Spiel ist die Vorstellung natürlich eigenartig, gegen die Mitspieler von damals zu spielen. Ich frage mich, warum sie nicht zurück nach Hause gekommen sind“, beschreibt Routinier Lukas Lüke seine Gefühlslage, sagt aber auch: „Im Spiel spielt das keine Rolle mehr, weil man nicht mehr darüber nachdenkt.“
Trotz des aufgestockten Kaders und hohen Erwartungen sind die Holzbüttgener mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet – diese kamen mit Hamburg und Weißenfels allerdings gegen zwei Titelanwärter. Die DJK ist wie Bonn auch am Samstag im Einsatz, sie trifft auswärts auf die Red Devils Wernigerode.