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Open Camp schon da, Tatran-Kooperation auf dem Weg?

Im vierten Teil unserer Interviewserie „Zwei Minuten wegen Nachhakens“ schauen wir ausnahmsweise ein wenig in die Vergangenheit – mit Aufstiegstrainer Mathis Janesch. Der Coach der vergangenen Saison schwelgt mit uns aber nicht nur in Erinnerungen, sondern wagt auch einen Blick in die Zukunft.

Die tschechischen Floorball-Stars Marek Benes und Filip Langer in einer Bonner Turnhalle? Ja, gibt es. Morgen startet das erste Open Camp auf deutschem Boden, über 40 Kinder und Jugendliche aus der ganzen Republik werden dabei sein, um sich vom Trainerteam um die beiden Nationalspieler coachen zu lassen. Initiator Jan Kolisko und Dragons-Vorstand Jan Patocka verraten im Interview Details zum Camp und zur anstehenden Kooperation mit Tatran Stresovice.

1. Kannst du erklären, was die Open Camps sind? Seit wann gibt es sie in Tschechien?
Jan Kolisko: „In Tschechien haben diese Kinder- und Jugendcamps schon lange Tradition, Tatran Stresovice organisiert sie schon seit circa acht Jahren. Es ist eine super Möglichkeit für Kinder, mit den besten Floorballspielern zu trainieren.“

2. Wie ist der Kontakt zu den tschechischen Nationalspielern Filip Langer und Marek Benes entstanden, die als Trainer mit dabei sind?
Kolisko: „Ich habe mit den Jungs letztes Jahr in Tatran gespielt. Ich habe auch gewusst, dass sie heute zu den zehn besten Spielern in Tschechien gehören und deshalb wollte ich sie hierher einladen.“

3. Wie haben sie reagiert, als du es ihnen vorgeschlagen hast?
Kolisko: „Sie waren begeistert. Das ist auch für sie eine gute Gelegenheit, etwas Neues zu erleben.“

4. Wie lief die Organisation des Camps danach ab?
Kolisko: „Ich organisiere das hauptsächlich mit Lutz (Ackermann). Mein Teil ist es, die „tschechische Einheit“ zu organisieren und das Programm in der Halle vorzubereiten. Lutz und die anderen Jungs planen den Rest.“
Patocka: „Wir haben ein Team zusammengestellt um Lutz Ackermann und Florian Weißkirchen, die beide als Trainer mitwirken. Lutz hat die Hauptorganisation übernommen und bisher alles hervorragend organisiert. Die Teilnehmer können sich echt auf ein buntes und spannendes Programm freuen.“

5. Es steht das Gerücht einer langfristigen Kooperation mit Tatran Stresovice im Raum. Was steckt dahinter?
Kolisko: „Die Kooperation ist immer noch am Anfang. Wir wollen unser Know-How teilen, gemeinsame Camps machen und so weiter. Aber darüber müssen wir noch viel sprechen“.
Patocka: „Ja, wir haben nach einem Partnerverein gesucht, mit dem wir eine fruchtbare Kooperation aufbauen können. Wir sind sehr froh, dass wir uns mit dem 16-maligen tschechischen Meister Tatran Stresovice einig wurden. Es ist ein Verein, der in allen Bereichen auf einem Top-Niveau agiert. Wir planen Trainerworkshops, gemeinsame Trainingslager bei der Jugend und bei den Erwachsenen, sowie Spieleraustausch. Die Open Camps sind der erste Schritt.“

6. Wo liegen die Vorteile für Bonn?
Kolisko: „Die Jungs gehören mit zu den Besten, sie haben auch schon Erfahrung aus Schweden und können der Jugend viel beibringen.“
Patocka: „Wir gehören mit 250 Mitgliedern zu den größten Floorball-Vereinen in Deutschland und zählen vor allem in der Jugendarbeit zu den erfolgreichsten Vereinen. Trotzdem spüren wir, dass einiges noch sehr ausbaufähig ist. Wir wollen einen weiteren Schritt machen und unsere Ausbildungskonzepte ausbauen und qualitativ besseres Training anbieten. Wir können in diesem Bereich von Tatran eine Menge lernen und bei uns installieren.“

7. Können die Open Camps dem deutschen Floorball helfen?

Patocka: „Die Open Camps sind ein internationaler Begriff. Wir sind froh, dass wir dieses Format nach Deutschland holen konnten und somit Jugendspielern aus jedem Verein die Möglichkeit bieten, ein klasse Camp zu besuchen. Jeder Teilnehmer kann dort von den Besten lernen und die gewonnenen Erkenntnisse in seinem Verein weitergeben.“

8. Was hat dich motiviert, das Camp mitzuorganisieren? War es viel Arbeit?
Kolisko: „Es war viel Arbeit und wird wahrscheinlich noch viel sein, aber wir freuen uns schon alle auf die Kinder. Die Idee war am Anfang ein bisschen spontan. Ich wollte schon immer mal so etwas organisieren, leider habe ich während meines Medizinstudiums nie genug Zeit. Hier, während Erasmus, war für mich die beste Möglichkeit. Da habe ich mich entschieden, die Bonner Jungs zu fragen. Sie waren auch begeistert und heute startet unser eigenes Camp! „

9. Glaubst du, es wird ein Erfolg?
Kolisko: „Ich hoffe ja, wir haben alles gut vorbereitet. Jetzt sind auch die Jungs aus Tschechien angekommen, ich glaube, es wird toll sein.“
Patocka: „Ich hoffe, dass jeder Teilnehmer sehr viel Spaß haben und eine Menge dazu lernen wird. Nicht jeder hat das Vergnügen, von internationalen Stars trainiert zu werden.“ 

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