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FBL-Herren: „Zwei völlig verschiedene Spiele“

Bonn gewinnt am Wochenende zuhause mit 11:10 gegen München und verliert mit 6:7 in Hamburg

Für die Bonner Dragons stand am vergangenen Wochenende der erste Doppelspieltag der noch jungen Saison an.
Am Samstag empfing man zum ersten Heimspiel, wenn auch aufgrund einer Hallenbelegung nicht auf ganz gewohntem Terrain, den Aufsteiger des FBC München.

Nach der Auftaktniederlage gegen Chemnitz ging es für die Dragons einen Fehlstart in die neue Spielzeit zu vermeiden, zumal die Mannschaft gegen den Liganeuling die Favoritenrolle trug. Ein torreiches erstes Drittel versprach dann auch einiges für die Fans auf der Tribüne. Nach rund vier Minuten konnte Justin Obojiagbe den Führungstreffer markieren, dem aber zwei Minuten später der Münchener Ausgleich folgte. Anschließend konnten die Bonner in weniger als einer Minute drei Tore durch Jan Zwak und zweimal Florian Weißkirchen erzielen. Bis zum Ende des Drittels konnten sich dann noch Neuzugang Böhlendorf und erneut Weißkirchen in die Torschützenliste eintragen, allerdings netzten auch die Gäste noch zweimal, sodass es mit einem 6:3 Spielstand in die Pause ging. Der Spielstand sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bonner sich einige Unkonzentriertheiten und ungewohnte Fehler leisteten. Ersichtlich wurde dies dann auch im zweiten Spielabschnitt. Immer wieder wurden die Gäste zu Kontern und zu einfachen Torchancen eingeladen. Trotz eines holprigen Spiels konnten die Dragons bis Mitte des Drittels ihren Vorsprung auf 8:3 ausbauen, ein folgender Doppelschlag der Bayern versprach für das Schlussdrittel aber weiter Spannung. Und die Bonner Schwäche setzte sich auch im letzten Drittel fort. Es war eine deutliche Verunsicherung zu spüren und nach bereits fünf Minuten konnten die Gäste den Ausgleich erzielen. Positiv war aber die Moral und Entschlossenheit der Bonner, dich die ersten drei Punkte der Saison zu sichern. Das Team berappelte sich, Obojiagbe und Kapitän Hyvönen besorgten eine erneute Führung, die Weißkirchen durch einen Treffer ins leere Tor zwei Minuten vor Schluss ausbauen konnte. Zwar machten es die Münchener nochmal spannend, letztendlich brachten die Dragons den Sieg aber über die Zeit und gewannen mit 11:10. „Wir haben kein gutes Spiel gemacht, wichtig sind aber die drei Punkte. In der Saison wird es wichtig sein dass wir zuhause keine einfachen Punkte verlieren“, zieht Verteidiger Erik Sochman sein Fazit.

Am frühen Sonntagmorgen stand dann die Reise zum Auswärtsspiel in Hamburg an. Nach der durchwachsenen Leistung am Samstag hatten sich die Dragons für das Gastspiel bei den ambitionierten Hansestädtern einiges vorgenommen. Und der Start hätte kaum besser sein können: Nach bereits 5 Sekunden traf Luca Rau bereits ins Tor der Hamburger. Auch im zweiten Wechsel schockten die Dragons den Gastgeber durch den Treffer von Jan Zwak nach 41 Sekunden. Hamburg erzielte durch einen Ballgewinn vor dem Bonner Tor zwar den Anschlusstreffer, die Bonner konnten aber bis zum Ende des Drittels ihr Führung durch eine starke und konzentrierte Leistung auf 4:1 ausbauen. Erwähnenswert dabei auch, dass Neuzugang Aleksi Havia sein erstes Tor im Bonner Dress erzielen konnte. Auch im zweiten Drittel sahen die Zuschauer ein temporeiches und intensives Duell, welches die Gastgeber durch ein erfolgreiches Powerplay und einen weiteren Treffer noch spannender machten. Auch auf ein tolles Schlagschusstor von Weißkirchen fanden die Hamburger eine Antwort und schickten das Spiel mit einer knappen Führung für die Bonner in das letzte Drittel. Bereits in der ersten Minute belohnten sich die Hamburger für ihren Druck und konnten ausgleichen, Kapitän Hyvönen kurze Zeit später aber erneut die Bonner Führung sichern. Das Spiel wurde nun etwas hitziger und die Bonner haderten mit einigen fragwürdigen Entscheidungen der Schiedsrichter. Dies sollte aber dem attraktiven Spiel keinen Abbruch tun, in dem die Dragons anschließend aber zwei äußerst unglückliche Tore durch Abpraller hinnehmen musste und das erste Mal einem Rückstand hinterherlief. Eine späte Strafe machte ihnen das Leben dann noch schwerer und Hamburg konnte die Führung konzentriert über die Ziellinie retten.

Sochman fasst aus seiner Sicht zusammen: „Die Spiele am Wochenende waren völlig unterschiedlich. Nach unserer deutlichen Leistungssteigerung hätten wir uns in Hamburg eigentlich mindestens einen Punkt verdient. Wir müssen unsere Leistung aber über 60 Minuten konzentriert bringen.“

Kommenden Sonntag geht es für die Dragons bereits weiter, dann gastieren die Bonner beim Rekordmeister aus Weißenfels.

Bericht : Lucas Grünewald

Fotos: Stefan Wiede, Felix Vatterodt

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