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Aufstieg! Bonn nach brutalem Krimi in der 1. Bundesliga

Es hätte nicht spannender kommen können: In der Verlängerung des dritten Spiels der Relegationsserie gegen Blau-Weiß Schenefeld hat Florian Weißkirchen die SSF Dragons Bonn in die 1. Floorball-Bundesliga geschossen.

Die Serie bekam das Ende, das sie verdiente. Der enge Zweikampf zwischen den Herausforderern aus Bonn und dem jetzt ehemaligen Erstligisten Schenefeld ging über die maximale Länge von drei Spielen, die entscheidende Partie dann noch in die Verlängerung. Dabei hätten die Dragons den Sack nach dem Auftaktsieg von vor einer Woche schon in Spiel zwei am Samstag zumachen können – schenkten in den letzten fünf Minuten aber eine 6:4-Führung her und verloren 6:7.

Schenefeld hoppelt davon
So mussten die mental etwas geknickten Bonner am Ostersonntag die Kohlen aus dem Feuer holen. Dabei verbrannten die Dragons sich aber erst einmal die Finger: Nach einer Minute stand es 0:1, wenig später folgte der zweite Gegentreffer. Dabei machten die Hausherren im Sportpark Nord eigentlich das Spiel, doch während bei der Bonner Offensive nur wenige klare Torchancen zustande kamen, war Schenefeld brutal effektiv. Mitte des ersten Drittel gab es dann aber zumindest eine kleine Belohnung für das Bonner Engagement: Florian Weißkirchen traf zum 1:2-Anschluss, mit dem es in die Pause ging.

Relegations-Dramatik im Mitteldrittel
Das Spiel schwappte hin und her, wurde zum Thriller: Im zweiten Drittel glichen die Dragons erst durch Jan Kolisko aus, bevor die Gäste wieder in Führung gingen. Nach einem Bonner Doppelschlag durch Weißkirchen und Safak Temel hatten dann erstmals die SSF-Floorballer das Heft in der Hand, gaben es aber in einer Phase der Unkonzentriertheit vor der Pause wieder her, sodass Schenefeld plötzlich mit 6:4 vorne lag. Dank eines Überzahltreffers von Kolisko arbeiteten sich die Dragons vor dem Schlussdrittel noch auf 5:6 heran. Das Hin und Her brachte Weißkirchen psychisch ins Schwitzen: „Das war echt ein Wechselbad der Gefühle.“

Ackermann erlöst Bonn
Das dritte Drittel entwickelte sich zum Drama: Der bärenstarke Weißkirchen sorgte für den Ausgleich, die Blau-Weißen aber konterten geschickt und überwanden den sonst glänzend aufgelegten Goalie David Vent zum 7:6. „Da habe ich nur die Augen zugemacht und gebetet, dass wir das noch irgendwie drehen können“, beschreibt Weißkirchen seine Gefühlslage fünf Minuten vor Ende.
Die Zeit lief den Gastgebern davon, aus Hoffnung wurde Hektik, aus kontrolliertem Angriff Verzweiflung. 50 Sekunden vor Schluss aber erlöste Lutz Ackermann nach Vorlage von Weißkirchen die rund 290 Fans mit dem 7:7 – und schickte das Spiel in die Verlängerung. „Die Stimmung war super, die Zuschauer waren bereit uns bedingungslos zu unterstützen und haben uns das ganze Spiel über getragen“, unterstreicht Weißkirchen die Rolle der Fans. „Sie haben einen großen Anteil am Aufstieg.“

Weißkirchen: „Unbeschreibliches Gefühl“
In der Overtime machte sich dann der Topscorer Weißkirchen zum Helden. Nach einem Schuss von Kolisko aus dem Halbfeld schnappte sich der 20-Jährige den Rebound, zog geduldig auf die Rückhand und schob zum Siegtreffer ein. „Bei dem entscheidenden Tor wusste ich nicht mehr wohin mit mir. Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl und ich war unglaublich erleichtert, dass sich das Jahr harte Arbeit ausgezahlt hat.“

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