Damen stark gegen Deutschen Meister und Pokalsieger, aber es reicht nicht
Am vergangenen Wochenende hatten unsere Floorball Ladies zwei harte Nüsse zu knacken. Am Samstag ging es gegen den Deutschen Pokalsieger MFBC Grimma und einen Tag später mussten die SSF-Damen gegen den Deutschen Meister UHC Sparkasse Weißenfels antreten.
Das Spiel gegen den Deutschen Pokalsieger MFBC Grimma begann vielversprechend. Nach einem Drittel stand es 0:0 und die Bonner Floorballerinnen waren auf Augenhöhe mit dem Favoriten. Im zweiten Drittel ging Bonn durch Nationalspielerin Randi Kleerbaum in Führung. Die Vorlage kam von Gundula Schwend. Grimma war sichtlich geschockt und fand kein Mittel gegen die taktisch gut eingestellten Bonnerinnen. In der Mitte des zweiten Drittels kippte aber plötzlich die Bonner Performance. Die Spielerinnen setzten die Vorgaben nicht mehr um und nahmen die Zweikämpfe nicht mehr an. Die Folge: Grimma konnte ausgleichen und bis zum Ende des Drittels sogar mit 3:1 in Führung gehen.
Das Schlussdrittel sah wieder wesentlich besser aus. In der 3. Minute des dritten Drittels ließ Grimma seine Gäste nochmal rankommen: Durch ein Eigentor konnte Bonn auf 2:3 verkürzen. Das Spiel konnte die Gäste aber nicht mehr drehen. Mit einem Konter erhöhte Grimma sieben Minuten vor dem Ende noch auf 4:2.
Nicht mal 20 Stunden später stand für die Bonnerinnen bereits das nächste Spiel an. In Weißenfels ging es gegen den Deutschen Meister. Eine besondere Motivation für die Bonner Floorball Ladies kam von Kapitänin Karen Grünewald. sie hatte das Grimma-Spiel aufgrund einer Fortbildung verpasst, kam jedoch extra für das Spiel gegen den UHC nachgereist. Es sollte sich lohnen, denn nachdem die Hausherrinnen in der 8. Minute per Standardsituation in Führung gingen, war es ausgrechnet Karen Grünewald, die nur 30 Sekunden später den Ausgleich erzielte. In der 17. Minute erzielte Claudia Birkigt dann sogar die Führung nachdem sie mit einem Traumpass von Randi Kleerbaum bedient wurde. So hätte es in die Pause gehen können, doch durch einen unnötigen Ballverlust konnte Weißenfels 50 Sekunden vor der Pause noch den Ausgleich erzielen. Pausenstand 2:2.
Nach der Pause konnte Bonn das Spiel weiter ausgeglichen erhalten. Ab der zweiten Hälfte merkte man den Spielerinnen jedoch deutlich die Belastung des Wochenendes an. Bonn konnte sich in dieser Phase bei ihrer Torhüterin Manuela Stüßer bedanken, die immer wieder mit spektakulären Parade dafür sorgte, dass viele Chancen des UHC zunichte gemacht wurden. Weißenfels konnte zunächst nur mit 4:2 führen, Bonn kam aber erneut ran durch den Anschlusstreffer von Michelle Mittermüller. Der Neuzugang der Floorball Ladies hat nun bereits 3 Tore erzielt. Pausenstand nach dem 2. Drittel 3:5 aus Bonner Sicht.
Im Schlussdrittel war die Kraft der Bonner Floorball Ladies, die an diesen zwei Tagen mit nur 12 Spielerinnen und zwei Goalies antreten mussten, am Ende. Weißenfels konnte auf 9:3 davonziehen, bevor Elena Bröker nach Auswurf von Goalie Marlene Oertel noch auf 9:4 verkürzen konnte.
Trainer Daniel Mahnken nach dem Wochenende: „Ich habe vor dem Wochenende gesagt, dass wir den besten Tag überhaupt erwischen müssen und unsere Gegner den schlechtesten Tag überhaupt, wenn wir hier gewinnen wollen. Die Voraussetzungen bei uns waren schon vor dem Wochenende nicht perfekt, da wir immer noch mit unserer Verletzungsmisere zu kämpfen haben und zusätzlich eigentlich fitte Spielerinnen abgesagt hatten. Gegen Grimma und Weißenfels an einem Wochenende mit zwei Reihen durchspielen zu müssen, ist einfach nur hart. Das hat man dann auch in den letzten 30 Minuten am Sonntag gemerkt. Mein absoluter Respekt geht an die Spielerinnen, die dabei waren und alles für unser Ziel, die Playoffs zu erreichen getan haben. Außerdem bin ich begeistert von Karen, die sich extra für ein einziges Spiel mehr als 6 Stunden in den Bus setzt, um ihrem Team zu helfen. Und völlig irre finde ich es, das unsere beiden Langzeitverletzten Nike und Katharina an diesem Wochenden mit dabei waren, um ihr Team von der Bank aus zu unterstützen. Ich weiß, wie schlimm es ist, zuzugucken, aber nicht mitspielen zu können. Die Spielerinnen auf und neben dem Platz am Wochenende zeigen die richtige Einstellung für die Bundesliga und das macht mich stolz – egal, wie die Ergebnisse am Wochenende waren.“
Für die SSF Dragons Bonn spielten:
[T] Marlene Oertel (0/1), [T] Manuela Stüßer, [K] Karen Grünewald (1/0), Michelle Mittermüller (1/0), Friederike Schlotmann, Elena Bröker (1/0), Michelle Klaiber, Greta Boeker, Amira Taube, Claudia Birkigt (1/0), Gundula Schwend (0/1), Kaja Waloßek, Emma Fischbach, Randi Kleerbaum (1/1)
[Foto: Niklas Merdian]