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Damen können sich für Aufbäumen nicht belohnen

Die Ausgangslage war nicht einfach: In den ersten drei Spielen der neuen Saison mussten die SSF Dragons Bonn Floorball Ladies gegen den letztjährigen Breonzegewinner, gegen den aktuellen Deutschen Meister und am vergangenen Wochenende nun gegen den Deutschen Rekordmeister UHC Sparkasse Weißenfels antreten. Doch die SSF-Damen überraschten mit einem couragierten Auftritt und einer offensiven Taktik. Am Ende muss man aber konstatieren, dass sich die Bonner Floorballerinnen zu viele kleine Fehler leisteten, die am Ende einen Überraschungs-Sieg unmöglich machten.

Fast erwartungsgemäß gingen die Weißenfelserinnen in der 10. Spielminute mit 1:0 in Führung. Bonn hatte bis dahin sehr konzentriert und taktisch klug gespielt, doch plötzlich vergaßen die Spielerinnen alles, was vorher gut geklappt hatte. Die Folge: 20 Sekunden nach dem 1:0 folgte das 2:0. Zwar gelang den Floorball Ladies zwei Minuten später der Anschlusstreffer durch Amira Taube, doch schon jetzt wurde das Problem der Bonnerinnen am heutigen Tage deutlich. Besonders die zweite Reihe war fast immer den entscheidenden Schritt zu spät, schaltete zu langsam um und zeigte sich schwach in den Zweikämpfen. Kein Wunder also, dass Weißenfels gegen diese Reihe noch zwei weitere Treffer bis zur ersten Drittelpause gelang. Mit 1:4 ging es in die Pause.

Im zweiten Drittel hatten die Bonner Floorball Ladies die Reihen umgestellt. Neu-Nationalspielerin Friederike Schlotmann verstärkte die zweite Reihe und sorgte sofort für mehr Spielwitz und Tempo. In der zweiten Minute erzielte Randi Kleerbaum das Tor zum 2:4, doch wiederum legte Weißenfels nach: Bis Mitte des Drittels schafften sie den alten Abstand wieder herzustellen. Die letzten fünf Minuten des zweiten Drittels hatten es in sich: Zunächst erzielte die erst 15-jährige Emma Fischbach ihr erstes Bundesliga-Tor (3:5), dann legte Kaja Waloßek mit einem Schuss aus der zweiten Reihe nach (4:5). Weißenfels erhöhte noch auf 6:4, doch 13 Sekunden vor Drittelende hämmerte Dragons-Kapitänin Karen Grünewald den Ball volley ins UHC-Tor. Pausenstand 5:6.

Für das Schlussdrittel hatte sich Bonn viel vorgenommen, doch scheiterte wieder an den Schwächen, die die Damen schon im ersten Drittel gezeigt hatten. Schon nach 19 Sekunden nutzte Weißenfels ein kollektives Schlafen der Bonner Spielerinnen zum Ausbau der Führung. Von da an war wieder zu wenig Bewegung im Spiel der Bonner Damen. Es fehlten die Ideen im Spielaufbau, es fehlte der Teamgeist und es fehlte der Kampf. Weißenfels legte in der 8 Minute erneut einen Doppelschlag hin und erhöhte zum Endergebnis auf 9:5.

Trainer Daniel Mahnken nimmt seine Spielerinnen in die Pflicht: „Um in der 1. Bundesliga zu bestehen, muss man 60 Minuten auf 100%-ig spielen. 100% Einsatz, 100% Tempo, 100% Konzentration, 100% Leidenschaft für das Spiel und den Verein… und heute hat man leider gesehen, dass manche Spielerinnen nicht bereit sind, alles für das Team zu geben. In unserer momentanen Lage, mit all den Verletzten, ist das ein riesiges Problem für uns, weil wir Halbherzigkeit nicht ausgleichen können.“

 

Für die SSF Dragons Bonn Floorball Ladies spielten:

[T] Marlene Oertel, Friederike Schlotmann, Elena Bröker, [C] Karen Grünewald, Greta Boeker, Amira Taube, Claudia Birkigt, Jana Feix, Gundula Schwend, Ann-Kathrin Becker, Kaja Waloßek, Emma Fischbach, Randi Kleerbaum, [T] Manuela Stüßer, Kristin Oertel

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